Christian U. erkrankte während seines Zivildienstes 2005 an einer Psychose. Er lebte jahrelang mit seinem drogen- und alkoholabhängen Vater zusammen, was sein Leben zusätzlich prägte. Als sein Vater an einer Überdosis starb, blieb Christian U. mehrere Tage einfach neben ihm sitzen und wartete.
Die Angst vor Menschen prägte sich bei Christian U. immer weiter aus: Als er begann eine Tagesbetreuung zu besuchen, hatte Christian U. so viel Angst vor Menschen, dass die Betreuer es fast nicht schafften, mit ihm eine Beziehung aufzubauen. Als er alleine zu Hause war, klopfte jemand um die Mittagszeit an seiner Wohnungstür, woraufhin er sich auf den Boden legte und sich so fürchtete, dass er sich mehrere Stunden lang nicht bewegen konnte. Christian U. behauptet, dass die Tagesbetreuung sein „Zuhause“ ist und er es endlich „nicht mehr als Unglück empfindet, leben zu müssen“. Er hat „das Gefühl, dass er wo zuhause ist, das ist viel wert.“ Immer öfter fühle er sich am Leben. Die Auswirkungen von Einsparungen würden so weit gehen, dass sich Christian U. nicht mehr vor die Haustüre traut und in seiner Wohnung verwahrlost. Mit erfahrenen BetreuerInnen ist es möglich, für Christian U. eine tragende Beziehung aufrecht zu halten.
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