Frauen mit psychischen Erkrankungen oder Frauen, die in ihrer Kindheit oder Jugend leidvolle Erfahrungen mit sexueller oder psychischer Gewalt machen mussten, fällt es oft schwer, an einem herkömmlichen Arbeitsplatz wieder Vertrauen zu finden. Geschützte und betreute Arbeitsplätze bieten daher eine willkommene Alternative.
In so einer geschützten Werkstätte, speziell für Frauen, arbeitet Michaela W. Die junge Frau wuchs mit ihren drei Schwestern und ihren Eltern auf, wobei sie von Kindheit an das Objekt aller kranken Wünsche ihres Vaters wurde. Diese reichten von stundenlangem Wegsperren bis hin zu Vergewaltigungen. Michaela W. wurde bis ins Erwachsenenalter von ihrem Vater sexuell misshandelt, auch als sie bereits verheiratet war, ließ er ihr keine Ruhe. Als sie schwanger wurde, wusste Michaela W. nicht, ob das Kind von ihrem Mann oder ihrem Vater gezeugt wurde. Die Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen, hatte Michaela W. nicht, zumal sie von ihrem Vater erpresst wurde, dass ihre Schwestern die nächsten Opfer wären, würde sie sich jemandem anvertrauen.
Eine normale Arbeit konnte aufgrund häufiger Krankenstände nicht mehr fortgeführt werden. Nach langen Aufenthalten in der Psychiatrie konnte Michaela W. einem geschützten Arbeitsplatz zugewiesen werden. Sie war auch letztes Jahr wieder einige Woche in der Psychiatrie, aber wenn sie arbeitet, ist Michaela W. die verlässlichste und fleißigste Mitarbeiterin in der geschützten Werkstätte. Der Verlust des Arbeitsplatzes wäre eine Katastrophe, weil Michaela W. nur im geschützten, betreuten Bereich arbeiten kann.
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