Zu wenig personal: Einsatz von Psychopharmaka für Ludwig W.:

Der 40-jährige Ludwig W. wurde aufgrund seiner schweren kognitiven Beeinträchtigung als Kind in eine Wohngruppe aufgenommen. Zu Hause zeigte er ein intensiv aggressives Verhalten, wie zwicken, beißen und kratzen. Als Ludwig W. in eine Kleinwohngruppe kam, in der sich ausreichend MitarbeiterInnen um die Bedürfnisse der MitbewohnerInnen kümmern können, verbesserte sich sein psychisches Wohlbefinden. Gut ausgebildetes Personal steht Ludwig H. mit ausreichend Erfahrung und deeskalativer Begleitung zur Seite.

Bei weiteren Einsparungen werden sich die MitarbeiterInnen nicht mehr so intensiv um die Ludwig W.  kümmern können. Auswirkungen wurden bereits im heurigen Sommer beobachtet, als wenig Personal (wegen Krankenständen, Urlauben und Zivildienerengpass) zur Verfügung stand: Bei zu wenig Aufmerksamkeit nässte Ludwig W. die Wohnzimmercouch ein, begann seine Kleidung zu zerreißen und verfiel in alte Verhaltensmuster wie beißen, zwicken und kratzen. Bei Zuspitzung der Situation aufgrund von zu wenig Personal ist die einzige Alternative der Einsatz von Psychopharmaka.